Forschungsprogramm

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Am Anfang der Arbeit der Forschungsgruppe im Jahr 2012 standen die Denkmäler im Mittelpunkt, die nach 1989 in Erinnerung an den NS und die Opfer seiner Verbrechen in Berlin entstanden sind. Ziel war es, die historischen und erinnerungspolitischen Agenden zu entschlüsseln, die in die Denkmäler eingeschrieben sind und an denen sich der Umgang der Bundesrepublik mit der NS-Geschichte ablesen lässt. Dazu wurden zwei Studien veröffentlicht: Die erste Studie vergleicht die fünf „nationalen“ Denkmäler zur Erinnerung an Opfergruppen des NS-Regime, die von 1989 bis 2014 in Berlin errichtet wurden. Die zweite Studie diskutiert die Motive Helmut Kohls für die Unterstützung des so genannten „Holocaust-Denkmal“-Projekts.

Seit 2017 untersucht die Forschungsgruppe die historischen Narrative der Bundeskanzler unter der Fragestellung: Was sagen sie über den NS und die Rolle der Deutschen im NS aus? Hintergrund ist die Beobachtung, dass die Kanzler in letzter Instanz die entscheidenden Akteure der nationalen Erinnerungspolitik in der Bundesrepublik gewesen sind. Ihre Äußerungen hatten Referenzcharakter und prägten zu einem erheblichen Teil das historische Selbstverständnis in der Breite der Bevölkerung. Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Debatten, wissenschaftlicher Diskurse, wahlpolitischer Opportunitäten und außenpolitischer Interessen definierten die Kanzler, was auf dem Feld umkämpfter historischer Themen als repräsentativ für die Bundesrepublik gelten konnte. Dabei konzentriert sich die Arbeit der Forschungsgruppe auf diejenigen Bundeskanzler, die die Erinnerungspolitik und das historisch begründete politische Selbstverständnis der Bundesrepublik maßgeblich und für ihre Zeit beispielhaft geprägt haben: Konrad Adenauer, Willy Brandt und Helmut Kohl.  Zu Adenauer wurde eine  erste Studie veröffentlicht. Gegenwärtig untersucht die Forschungsgruppe Brandts Vergangenheitsnarrativ.

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